Ausschreibung
zum Thema
Mysteriöse Gewässer
Einsendeschluss: 31. Okober 2023
Zur Erweiterung unserer Anthologie-Reihe über mysteriöse/
verlassene/vergessene Orte suchen wir in den nächsten Monaten
mysteriöse bis gruselige Geschichten über Gewässer. Wir bleiben also
unserer Linie treu. Diesmal soll es jedoch um das Element Wasser
gehen. Egal ob es versteckt gelegene Seen sind, gruselig anmutende
Tümpel oder Weiher, unterirdische Gewässer, Flüsse, Quellen oder
Pfützen …
Welche Geheimnisse verbergen sich dort im kühlen/heißen Nass oder ist
das Wasser selbst vielleicht anders, kein gewöhnliches?
Lasst eurer Fantasie freien Lauf und erzählt uns davon. Macht die Storys
mysteriös, gruselig, aber bitte nicht zu blutig.
Die Gewässer muss es übrigens nicht wirklich geben, die Geschichten
sollten aber auf der Erde spielen.
Wir freuen uns schon auf eure spannenden Ideen.
Ausschreibungsbedingungen
Genre: Mystery und dunkle Phantastik
Zeichenzahl: zwischen ca 25.000 und ca
100.000 inkl. Leerzeichen
Text: unveröffentlicht, die Rechte müssen bei
den AutorInnen liegen
Sonstiges: keine Kosten für die AutorInnen,
alle in die Anthologie aufgenommenen
AutorInnen erhalten ein Belegexemplar und
anteilsmäßig Honorar
Einzusenden als Textdokument
(.docx, .doc, .rtf, .odt) an:
shadodex@verlag-der-schatten.de
SHADODEX
Verlag der Schatten
Kleine Anregung gefällig?
Hier ein Auszug aus der Geschichte “Lebenswasser” von
Bettina Ickelsheimer-Förster (”Shadodex - Fantasy und Mystery”)
Euphorisch zog Tom Lisa hinter sich her. Auf dem Weg zur
Einfahrt des Grundstücks erblickte er eine Lücke im Zaun und
beschloss, diese Abkürzung zu nehmen. Da er seine Freundin
schon wieder genervt tief einatmen hörte, ließ er sie los und
lief die letzten Meter bis zum Steg ohne sie. Dort riss er sich
die Schuhe und Strümpfe herunter, ließ sich auf den Steg
nieder und versenkte die nackten Füße im kalten Nass. Das
Wasser des Tümpels war glasklar. Ungehindert konnte er auf
den zum Teil steinigen, zum Teil schlammigen Grund sehen.
Diverse Wasserpflanzen umringten den kleinen Teich und
spendeten auf diese Art kühlenden Schatten. Nach Fischen
Ausschau haltend, ließ er seinen Blick durch das Wasser
schweifen.
Erstaunt hob er die Augenbrauen, als er anstatt der
erwarteten Goldfische eine Ente erblickte. Sie saß direkt
neben einem der Pfeiler, die den Steg trugen, am Grund des
rund einen Meter tiefen Tümpels. Da sie zum Teil mit Algen
bewachsen war, wie er auf den zweiten Blick erkannte,
schätzte er, dass das Plastikding vor einer ganzen Weile
bereits untergegangen war. Dann glaubte er, seinen Augen
nicht mehr zu trauen. War es die durch seine Beine in
Bewegung gesetzte und sich leicht kräuselnde Oberfläche, die
seine Sinne täuschte? Hatte er sich nur eingebildet, was er
meinte, gesehen zu haben? Unmöglich, dass die Ente plötzlich
den Kopf heben und ihn neugierig fixieren konnte.
»Das musst du dir ansehen.« Hektisch winkte Tom Lisa
herbei, als die Ente sich langsam in Bewegung setzte und watschelnd
ihren bisherigen Platz verließ. »Das glaubst du nicht!
Da lebt eine Ente. Unter Wasser!« Ungläubig schüttelte er den
Kopf. »Die muss ich mir unbedingt näher ansehen!«
Er kam nicht dazu, aufzustehen, um sich seiner Kleidung
zu entledigen. Ein schockierter Aufschrei seiner Freundin
hielt ihn davon ab.