Teaser zu den Geschichten aus “Erdschrecken” … was haben wir getan?
“… hör auf, mich wie eine Weihnachtsgans auszunehmen und mir als Gegenleistung deinen Müll in die Eingeweide zu stopfen!”, schimpfte SIE. “Du hast Tausende Pflanzen- und Tierarten ausgerottet, wunderschöne Arten, mit denen ich mir so viel Mühe gegeben hatte. Millionen deiner eigenen Spezies haben sich gegenseitig umgebracht. Du hast meine Rohstoffreserven geplündert, Boden, Luft und Wasser vergiftet und deinen Kindern und Kindeskindern verstrahlten Abfall hinterlassen. …”
Wenn Mutter Natur mit uns schimpfen könnte. Was würde sie wohl sagen?
“Gaias Erbe verprasst” von Manu Wirtz
“Stammtischphilosophen” von Michael Spiewack
Wenn sich vier Mittfünfziger beim wöchentlichen Stammtischgespräch über Themen auslassen, die die Menschen beschäftigen, dann kann das durchaus auch mal zum Schmunzeln anregen. Hier ein kurzer Auszug:
“Mehr Menschen bedeuten: mehr Nahrung. Tiere kommen immer schneller und in immer größeren Herden auf die Schlachtbank. Pflanzen werden durch Genmanipulation und Chemiecocktails in Rekordzeit produziert. Der Mensch stopft sich diese Füllstoffe in seinen Körper und wundert sich über Krankheiten, deren Namen erst noch erfunden werden müssen.”
“Super-Heavy-Men” von Eugene Hatwas
In vielleicht nicht allzu ferner Zukunft: Was, wenn es irgendwann ein Mittel gegen Übergewicht gibt, das alle rank und schlank macht, ohne dafür den bisherigen Lebenswandel zu ändern? Der Fluch der Meinen ist vielleicht ein Segen für die Deinen. … Jetzt war er einfach nur nervös, seiner Schöpfung entgegenzutreten. Er hatte Angst, etwas wie Contergan oder DDT auf die Menschheit losgelassen zu haben, essen wahren Schrecken erst die Zeit aufdecken könnte.”
“Die Stands” von Nadine Roth
Hier ein Auszug: “Er selbst erinnerte sich kaum an die Zeit vor der großen Sonneneruption, deren gewaltige Kraft nicht nur einen Teil der Erdatmosphäre einfach davonblies, sondern auch die Aktivität des Gestirns anheizte, oder an die Zeit vor den Sonnenstürmen, die ganze Populationen auszulöschen drohten. Vielleicht hätte sich die Atmosphäre inklusive Ozonschicht von den Folgen menschlichen Handelns erholt, wäre es damals nicht zu der verhängnisvollen und unerwarteten Machtdemonstration von Mutter Natur gekommen.” Die Stands beherbergen übrigens die reicheren Überlebenden der Katastrophe sowie Wissenschaftler und Forscher. Wieso hört man von denen aber plötzlich nichts mehr? 7Was ist dort los? Und vor allem: Warum sind die Türen der Stands von außen verriegelt?
“Sie fressen” von Sabine D. Jacob
Wenn Wissenschaftler Gott spielen wollen, geht das bekanntlich gern mal schief. Auch Sabine Jacobs Pro-tagonist Crank muss das am eigenen Leib erfahren. “Hier, jetzt, in diesem Moment wurde er das Opfer seiner eigenen Eitelkeit. Er hatte nicht erkennen wollen, was keinem anderen Wissenschaftler entgangen wäre: Seine Schöpfung war keineswegs weit genug für Feldversuche. Im Gegenteil, er hätte, statt sich ein Zeitlimit zu setzen, gründlicher und verantwortungsbewusster vorgehen müssen. Nicht mehr als ein fehlgeleiteter Narr war er, der sich nicht die Zeit gelassen hatte, um wahrhaft Gutes hervorzubringen. Stattdessen kämpfte er nun mit den Geistern, die er selbst geschaffen hatte.”
“Organismus” von Stefan Lochner
“Als Jutta durch das Fenster in die Dunkelheit schaute, lag die Fabrik wie ein waidwundes Tier neben dem düsteren Gewässer. Hass wallte in ihr auf. Seit Jahren verpestete die Fabrik die Umwelt, und niemand machte etwas dagegen wegen ein paar Arbeitsplätzen und den lächerlichen Gewerbesteuern, die sowieso nur den Beamten zugutekamen. Dieser Staat stank wie ein Fass Schwefelsäure.” Merkt euch den Namen Jutta. Sie wird noch eine sehr große Rolle spielen in dieser Geschichte, in der die jahrelange Verschmutzung eines Sees zu einer Mutation der dortigen Flora führt, die … ja, die eine Art eigenes Bewusstsein entwickelt und auf Rache sinnt.
“Falsche Hoffnung “von Manuela Wunderlich
“Nichts auf dieser Welt kann gerettet werden, wenn es nicht dazu bestimmt ist, gerettet zu werden.” Diese Worte beschreiben wie keine anderen die Thematik der Anthologie. Wenn Mutter Natur die Schnauze voll von uns Menschen hat, dann wird sie sich schon was ausdenken, um uns loszuwerden. So ist es auch in der Geschichte “Falsche Hoffnung”, in der uns etwas dahinrafft, das längt unter Kontrolle zu sein schien. Aber: … “Es gibt keine Hoffnung für die Menschheit. Ich denke, dieser Planet hat genug von uns.”
“Wir waren” von Adreas Peter
“Wir waren” themstisiert sowohl das Ende der Menschheit als auch die “Rassenproblematik” auf einer ganz neuen Ebene. Fragt euch beim Lesen der Geschichte: “Wie weit dürfen wir gehen zur Rettung unserer Existenz? Welcher Preis ist zu hoch, als dass er unseren Kampf noch rechtfertigen könnte, und verlieren wir nicht unsere Menschlichkeit, wenn wir sie um jeden Preis verteidigen wollen? Eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt. Was nämlich, wenn irgendwas unsere DNA von innen heraus angreift. Gibt es dann überhaupt noch eine Chance?
“Schnee” von Alexander Schwamm
In dieser Geschichte beschwört Herr Schwamm einen Schneesturm herauf, der … ja, irgendwas ist in diesem Schnee. Aber was? … Ein Schatten?! … Hier ein Auszug: “Er zog an der Tür. Sie war verschlos- sen. Schnell holte er seinen Schlüsselbund aus der Hosentasche und schloss auf. Was er dadurch nicht wahrnahm, waren die kleinen Glöckchen im Inneren, oberhalb des Türrahmens, die ein Mechanismus in Schwingung versetzte, wenn die Tür geöffnet wurde. Sie bewegten sich noch immer leicht und gaben ein leisen Läuten von sich.” Was also ist in dem Schnee? … Ein Schatten?! …
“Verbrannte Erde” von Eve von Kalm
“Die Menschen … Sie zerstören unsere Erde! Unsere! Nicht nur, dass sie bauen und Wälder zerstören, Flüsse verbiegen und die Erde brechen, sie verschmutzen sie, sie verpesten sie und sie bringen sich gegenseitig um. Man könnte meinen, die Menschen leben nur, um zu zerstören.” Stellt euch vor, der sogenannte “Feuerelementar” hat einen Teil der Welt in Asche verwandelt, weil er genug von uns Menschen hat und einen Neuanfang will. Er hat nur euch leben lassen, damit ihr die verbliebene Menschheit zum Umdenken bewegen könnt. Ihr habt aber nur eine Woche Zeit dafür. Ist das überhaupt möglich? Begleitet Eydan und die anderen Elementare auf ihrer Mission und lest selbst, ob sie es schaffen werden, die Menschheit zu retten.
“Fukushimas Geist” von Marc Christjani
Ein neuer Feind breitet sich seit der Katastrophe von Fukushima in Asien, Australien und Europa aus, sodass Milliarden Menschen auf der Flucht sind und in Afrika Zuflucht suchen. Einzig Amerika ist noch nicht betroffen. Doch ist wirklich das Myzel der einzige Feind? Hier ein Auszug: “… Als der Pilz damals, nach der Fukushima- Katastrophe, mutiert und mit der Eroberung der Welt begonnen hat, wissen wir, dass wir ihn nicht einmal mit Nuklearwaffen vollständig vernichten können. Das Myzel reicht bis tief in die Erde und kann jederzeit wie Phönix aus der Asche emporkommen. …”
“Erdschrecken” von Karola Lempart
Die namensgebende Geschichte der Anthologie erzählt euch von einer fiktiven intelligenten Art, den Be’elzen, die tief im Erdinneren lebt. Ihre Existenz ist durch uns bedroht. Und es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder sie verdammen ihre Art zum Aussterben oder … Versucht euch beim Lesen in ihre Lage zu versetzen und zu entscheiden: Ihr oder die Menschen? Falls ihr also mal einem “kleinen Drachen” begegnet, der eher aussieht wie ein riesiger Wurm mit metallenen Schuppen, seid nett zu ihm. Es könnte Arga, die Älteste, sein, die über unser oder ihr Schicksal entscheiden muss. (Übrigens, Arga mag es, wenn man sie “kleiner Drache” nennt.)
“Fisch” von Lukas Vering
“Fisch” ist eine nachdenklich stimmende, traurige Geschichte über eine Zeit, in der es nur noch Plastik in unseren Meeren gibt - sonst nichts mehr. Was aber wenn sich eines Tages ein Fisch in die Netze verirrt, die das Plastik aus dem Wasser fischen sollen? Ist er wirklich real? Und wenn ja, was macht ihr damit? Der Protagonist dieser Geschichte rettet ihn zwar, bevor er mit dem Plastik im Bauch des Schiffes verschwindet oder die Möwen ihn erwischen, doch … kann der Fisch wirklich verstehen, dass er gerettet wurde? “Es ist einfach, einen Fisch in ein zu enges Glas zu stecken und zu glauben, er würde in ewiger Demut auf seine Krümel warten. Schwimmen kann er aber nur im Meer. Auch wenn es voll Plastik ist.”
“Die Rache der Schöpfung” von Sam Freythakt
Auch in dieser Geschichte geht es im Grunde um Plastikmüll. Ein Mikrokosmos soll in vielleicht naher Zukunft das Plastik rückstandslos auflösen. Alles ist gut, bis der Mikrokosmos durch eine Naturgewalt mutiert und zur Gefahr für alle Lebewesen wird - nur nicht für die Ratten. Aber warum? “Emil denkt an die Anfänge des Unternehmens, als das Werk noch industrielle Kunststoffe produzierte. Hier herrschte damals reges Kommen und Gehen - jetzt nur mehr Stille. Er sieht sich um, doch selbt die sonst allgegenwärtigen Ratten fehlen. Ist ihnen die Nähe zu dem Ort, wo ihre Artgenossen als Versuchsobjekte herhalten mussten, zuwider? Spüren sie das Unrecht, das hier geschah?”
“Zu spät“ von Anke Becker
“… Ein dummer Zufall reicht”, sagte der Biologe und leierte ungeordnete Gedanken herunter. “Mikroplastik aus der Kosmetik, der Kleidung, im Trinkwasser … Auch wenn es nicht viel ist. Für die Bakterien ist es ideal.” Alexander schluckte. In der Simulation verteilten sich die Bakterien als blinde Passagiere über Europas Flughäfen in die ganze Welt. Innerhalb von wenigen Wochen waren sie überall. Unentdeckt. (Auszug) Leben wir vielleicht bald wieder in der Steinzeit? Haben sich wirklich im Wasser Bakterien entwickelt, die nicht nur Plastik zersetzen, sondern auch Metall? Wird all das, was unsere Zivilisation ausmacht, bald Vergangenheit sein?
“Das Feld” von Holger Vos
In einer Zeit, in der das Meerwasser tödlich sein wird und die Menschen Hunger leiden, weil zu viel zerstört wurde … Wie weit würdet ihr gehen, um euer letztes Maisfeld vor Plünderern zu schützen? Und wie erklärt ihr all das eurem Vater, der an Demenz leidet. Wie sagt ihr ihm, dass … (Auszug aus einem Brief an den Protagonisten): “Achte gut auf unsere kleine Isa. Bringe ihr bei, was richtig und falsch ist in dieser kaputten Welt. Sag ihr, dass du das alles tun musst, um zu überleben. Dass du es tun musst, damit sie leben kann. Trotzdem ist es falsch. Zu töten ist immer falsch. Bitte sag ihr das. Sie muss es wissen. Sonst gibt es keine Hoffnung.”
“Tag 183” von Miriam Achtzehnter
“Stewart Helleway schloss die Augen und lauschte, wie Michael geschickt die Zuhörer in den Bann seiner Stimme zog. Die nächsten zwei Stunden würde er nicht über Strahlung und Physik sprechen, sondern über die Eisbären und ihr unausweichliches Schicksal, falls der Menschheit nicht die Augen geöffnet würden.” “Tag 183” ist die Geschichte eines Unfalls während einer Foschungsmission, der einen der Protagonisten zum Umdenken bewegt. Wenn die Begegnung mit einem Eisbären Spuren hinterlässt, kann dies noch viel mehr bewirken.
“Die Hoffnung stirbt zuletzt” von Sabine Petersen
Stellt euch vor, die Erde ist unbewohnbar geworden, ihr müsst mit einem mikrigen Rest der Menschheit auf einen anderen Planeten fliehen und am Ende diese Worte dort hören: (Auszug) “Unser Planet gibt den Geist auf. Wir haben ihn so lange durchbohrt, ausgehöhlt, ausgesaugt und zerschlagen, dass es jetzt einfach aus ist. Es hieß ja immer, man müsse umdenken, aber bis das mal umgesetzt wurde, gingen Hunderte von Jahren ins Land. Unsere Gewässer sind verseucht, die Böden ausgelaugt, die Luft verpestet, die Tiere sind nur noch schlecht imitierte Klone …” Was, wenn es den Bewohnern des auserwählten Planeten auch so geht?
“Aliens - auf der Suche nach der Menschheit” von Anja Seidl
Alien 8: “Leise mal … Ich höre: Hungersnot!” Alien 7: “Überflutung” Alien 4: “Klimakatastrophe!” Alien 1: “Wälder abgeholzt!” Alien 3: “Vergiftete Böden!” Alien 7: “Verseuchte Gewässer!” Alien 8: “Der Kontakt ist abgebrochen!” Alien 4: “Lasst und heim nach Luna 5. Die Menschen scheint es nicht mehr zu geben.”
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“Gaias Erbe verprasst” von Manu Wirtz
Wenn Mutter Natur mit uns schimpfen könnte. Was würde sie wohl sagen?
“… hör auf, mich wie eine Weihnachtsgans auszunehmen und mir als Gegenleistung
deinen Müll in die Eingeweide zu stopfen!”, schimpfte SIE. “Du hast Tausende Pflanzen- und Tierarten ausgerottet, wunderschöne Arten, mit denen ich mir so viel Mühe gegeben hatte. Millionen deiner eigenen Spezies haben sich gegenseitig umgebracht. Du hast meine Rohstoffreserven geplündert, Boden, Luft und Wasser vergiftet und deinen Kindern und Kindeskindern verstrahlten Abfall hinterlassen. …”
“Stammtischphilosophen” von Michael Spiewack
Wenn sich vier Mittfünfziger beim wöchentlichen Stammtischgespräch über Themen auslassen, die die Menschen beschäftigen, dann kann das durchaus auch mal zum Schmunzeln anregen. Hier ein kurzer Auszug:
“Mehr Menschen bedeuten: mehr Nahrung. Tiere kommen immer schneller und in immer größeren Herden auf die Schlachtbank. Pflanzen werden durch Genmanipulation und Chemiecocktails in Rekordzeit produziert. Der Mensch stopft sich diese Füllstoffe in seinen Körper und wundert sich über Krankheiten, deren Namen erst noch erfunden werden müssen.”
“Super-Heavy-Men” von Eugene Hatwas
In vielleicht nicht allzu ferner Zukunft: Was, wenn es irgendwann ein Mittel gegen Übergewicht gibt, das alle rank und schlank macht, ohne dafür den bisherigen
Lebenswandel zu ändern? Der Fluch der Meinen ist vielleicht ein Segen für die Deinen. … Jetzt war er einfach nur nervös, seiner Schöpfung entgegenzutreten. Er hatte Angst, etwas wie Contergan oder DDT auf die Menschheit losgelassen zu haben, dessen wahren Schrecken erst die Zeit aufdecken könnte.”
“Die Stands” von Nadine Roth
Hier ein Auszug: “Er selbst erinnerte sich kaum an die Zeit vor der großen Sonneneruption, deren gewaltige Kraft nicht nur einen Teil der Erdatmosphäre einfach davonblies, sondern auch die Aktivität des Gestirns anheizte, oder an die Zeit vor den Sonnenstürmen, die ganze Populationen auszulöschen drohten. Vielleicht hätte sich die Atmosphäre inklusive Ozonschicht von den Folgen menschlichen Handelns erholt, wäre es damals nicht zu der verhängnisvollen und unerwarteten Machtdemonstration von Mutter Natur gekommen.” Die Stands beherbergen übrigens die reicheren Überlebenden der Katastrophe sowie Wissenschaftler und Forscher. Wieso hört man von denen aber plötzlich nichts mehr? Was ist dort los? Und vor allem: Warum sind die Türen der Stands von außen verriegelt?
“Sie fressen” von Sabine D. Jacob
Wenn Wissenschaftler Gott spielen wollen, geht das bekanntlich gern mal schief. Auch Sabine Jacobs Protagonist Crank muss das am eigenen Leib erfahren.
“Hier, jetzt, in diesem Moment wurde er das Opfer seiner eigenen Eitelkeit. Er hatte nicht erkennen wollen, was keinem anderen Wissenschaftler entgangen wäre: Seine Schöpfung war keineswegs weit genug für Feldversuche. Im Gegenteil, er hätte, statt sich ein Zeitlimit zu setzen, gründlicher und verantwortungsbewusster vorgehen müssen. Nicht mehr als ein fehlgeleiteter Narr war er, der sich nicht die Zeit gelassen hatte, um wahrhaft Gutes hervorzubringen. Stattdessen kämpfte er nun mit den Geistern, die er selbst geschaffen hatte.”
“Organismus” von Stefan Lochner
“Als Jutta durch das Fenster in die Dunkelheit schaute, lag die Fabrik wie ein waidwundes Tier neben dem düsteren Gewässer. Hass wallte in ihr auf. Seit Jahren verpestete die Fabrik die Umwelt, und niemand machte etwas dagegen wegen ein paar Arbeitsplätzen und den lächerlichen Gewerbesteuern, die sowieso nur den Beamten zugutekamen. Dieser Staat stank wie ein Fass Schwefelsäure.” Merkt euch den Namen Jutta. Sie wird noch eine sehr große Rolle spielen in dieser Geschichte, in der die jahrelange Verschmutzung eines Sees zu einer Mutation der dortigen Flora führt, die … ja, die eine Art eigenes Bewusstsein entwickelt und auf Rache sinnt.
“Falsche Hoffnung” von Manuela Wunderlich
“Nichts auf dieser Welt kann gerettet werden, wenn es nicht dazu bestimmt ist, gerettet zu werden.”
Diese Worte beschreiben wie keine anderen die Thematik der Anthologie. Wenn Mutter Natur die Schnauze voll von uns Menschen hat, dann wird sie sich schon was ausdenken, um uns loszuwerden. So ist es auch in der Geschichte “Falsche Hoffnung”, in der uns etwas dahinrafft, das längt unter Kontrolle zu sein schien. Aber: … “Es gibt keine Hoffnung für die Menschheit. Ich denke, dieser Planet hat genug von uns.”
“Wir waren” von Andreas Peter
“Wir waren” themstisiert sowohl das Ende der Menschheit als auch die “Rassenproblematik” auf einer ganz neuen Ebene. Fragt euch beim Lesen der Geschichte: “Wie weit dürfen wir gehen zur Rettung unserer Existenz? Welcher Preis ist zu hoch, als dass er unseren Kampf noch rechtfertigen könnte, und verlieren wir nicht unsere Menschlichkeit, wenn wir sie um jeden Preis verteidigen wollen? Eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt. Was nämlich, wenn irgendwas unsere DNA von innen heraus angreift. Gibt es dann überhaupt noch eine Chance?
“Schnee” von Alexander Schwamm
In dieser Geschichte beschwört Herr Schwamm einen Schneesturm herauf, der … ja, irgendwas ist in diesem Schnee. Aber was? … Ein Schatten?! …
Hier ein Auszug: “Er zog an der Tür. Sie war verschlos- sen. Schnell holte er seinen Schlüsselbund aus der Hosentasche und schloss auf. Was er dadurch nicht wahrnahm, waren die kleinen Glöckchen im Inneren, oberhalb des Türrahmens, die ein Mechanismus in Schwingung versetzte, wenn die Tür geöffnet wurde. Sie bewegten sich noch immer leicht und gaben ein leisen Läuten von sich.” Was also ist in dem Schnee? … Ein Schatten?! …
“Verbrannte Erde” von Eva von Kalm
“Die Menschen … Sie zerstören unsere Erde! Unsere! Nicht nur, dass sie bauen und Wälder zerstören, Flüsse verbiegen und die Erde brechen, sie verschmutzen sie, sie verpesten sie und sie bringen sich gegenseitig um. Man könnte meinen, die Menschen leben nur, um zu zerstören.” Stellt euch vor, der sogenannte “Feuerelementar” hat einen Teil der Welt in Asche verwandelt, weil er genug von uns Menschen hat und einen Neuanfang will. Er hat nur euch leben lassen, damit ihr die verbliebene Menschheit zum Umdenken bewegen könnt. Ihr habt aber nur eine Woche Zeit dafür. Ist das überhaupt möglich? Begleitet Eydan und die anderen Elementare auf ihrer Mission und lest selbst, ob sie es schaffen werden, die Menschheit zu retten.
“Fukushimas Geist” von Mark Christjani
Ein neuer Feind breitet sich seit der Katastrophe von Fukushima in Asien, Australien und Europa aus, sodass Milliarden Menschen auf der Flucht sind und in Afrika Zuflucht suchen. Einzig Amerika ist noch
Hier ein Auszug: “… Als der Pilz damals, nach der Fukushima- Katastrophe, mutiert und mit der Eroberung der Welt begonnen hat, wissen wir, dass wir ihn nicht einmal mit Nuklearwaffen vollständig vernichten können. Das Myzel reicht bis tief in die Erde und kann jederzeit wie Phönix aus der Asche emporkommen. …”
“Erdschrecken” von Karola Lempart
Die namensgebende Geschichte der Anthologie erzählt euch von einer fiktiven intelligenten Art, den Be’elzen, die tief im Erdinneren lebt. Ihre Existenz ist durch uns bedroht. Und es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder sie verdammen ihre Art zum Aussterben oder … Versucht euch beim Lesen in ihre Lage zu versetzen und zu entscheiden: Ihr oder die Menschen? Falls ihr also mal einem “kleinen Drachen” begegnet, der eher aussieht wie ein riesiger Wurm mit metallenen Schuppen, seid nett zu ihm. Es könnte Arga, die Älteste, sein, die über unser oder ihr Schicksal entscheiden muss. (Übrigens, Arga mag es, wenn man sie “kleiner Drache” nennt.)
nicht betroffen. Doch ist wirklich das Myzel der einzige Feind?
“Fisch” von Lukas Vering
Fisch” ist eine nachdenklich stimmende, traurige Geschichte über eine Zeit, in der es nur noch Plastik in unseren Meeren gibt - sonst nichts mehr. Was aber wenn sich eines
Tages ein Fisch in die Netze verirrt, die das Plastik aus dem Wasser fischen sollen? Ist er wirklich real? Und wenn ja, was macht ihr damit? Der Protagonist dieser Geschichte rettet ihn zwar, bevor er mit dem Plastik im Bauch des Schiffes verschwindet oder die Möwen ihn erwischen, doch … kann der Fisch wirklich verstehen, dass er gerettet wurde? “Es ist einfach, einen Fisch in ein zu enges Glas zu stecken und zu glauben, er würde in ewiger Demut auf seine Krümel warten. Schwimmen kann er aber nur im Meer. Auch wenn es voll Plastik ist.”
“Die Rache der Schöpfung” von Sam Freythakt
Auch in dieser Geschichte geht es im Grunde um Plastikmüll. Ein Mikrokosmos soll in vielleicht naher Zukunft das Plastik rückstandslos auflösen. Alles ist gut, bis der Mikrokosmos durch eine Naturgewalt mutiert und zur Gefahr für alle Lebewesen wird - nur nicht für die Ratten. Aber warum? “Emil denkt an die Anfänge des Unternehmens, als das Werk noch industrielle Kunststoffe produzierte. Hier herrschte damals reges Kommen und Gehen - jetzt nur mehr Stille. Er sieht sich um, doch selbt die sonst allgegenwärtigen Ratten fehlen. Ist ihnen die Nähe zu dem Ort, wo ihre Artgenossen als Versuchsobjekte herhalten mussten, zuwider? Spüren sie das Unrecht, das hier geschah?”
“Zu spät” von Anke Becker
“… Ein dummer Zufall reicht”, sagte der Biologe und leierte ungeordnete Gedanken herunter. “Mikroplastik aus der Kosmetik, der Kleidung, im Trinkwasser … Auch wenn
es nicht viel ist. Für die Bakterien ist es ideal.” Alexander schluckte. In der Simulation verteilten sich die Bakterien als blinde Passagiere über Europas Flughäfen in die ganze Welt. Innerhalb von wenigen Wochen waren sie überall. Unentdeckt. (Auszug) Leben wir vielleicht bald wieder in der Steinzeit? Haben sich wirklich im Wasser Bakterien entwickelt, die nicht nur Plastik zersetzen, sondern auch Metall? Wird all das, was unsere Zivilisation ausmacht, bald Vergangenheit sein?
“Das Feld” von Holger Vos
In einer Zeit, in der das Meerwasser tödlich sein wird und die Menschen Hunger leiden, weil zu viel zerstört wurde … Wie weit würdet ihr gehen, um euer letztes Maisfeld vor Plünderern zu schützen? Und wie erklärt ihr all das eurem Vater, der an Demenz leidet. Wie sagt ihr ihm, dass … (Auszug aus einem Brief an den Protagonisten): “Achte gut auf unsere kleine Isa. Bringe ihr bei, was richtig und falsch ist in dieser kaputten Welt. Sag ihr, dass du das alles tun musst, um zu überleben. Dass du es tun musst, damit sie leben kann. Trotzdem ist es falsch. Zu töten ist immer falsch. Bitte sag ihr das. Sie muss es wissen. Sonst gibt es keine Hoffnung.”
“Tag 183” von Miriam Achtzehnter
“Stewart Helleway schloss die Augen und lauschte, wie Michael geschickt die Zuhörer in den Bann seiner Stimme zog. Die nächsten zwei Stunden würde er nicht über
Strahlung und Physik sprechen, sondern über die Eisbären und ihr unausweichliches Schicksal, falls der Menschheit nicht die Augen geöffnet würden.” “Tag 183” ist die Geschichte eines Unfalls während einer Foschungsmission, der einen der Protagonisten zum Umdenken bewegt. Wenn die Begegnung mit einem Eisbären Spuren hinterlässt, kann dies noch viel mehr bewirken.
“Die Hoffnung stirbt zuletzt” von Sabine Petersen
Stellt euch vor, die Erde ist unbewohnbar geworden, ihr müsst mit einem mikrigen Rest der Menschheit auf einen anderen Planeten fliehen und am Ende diese Worte dort hören: (Auszug) “Unser Planet gibt den Geist auf. Wir haben ihn so lange durchbohrt, ausgehöhlt, ausgesaugt und zerschlagen, dass es jetzt einfach aus ist. Es hieß ja immer, man müsse umdenken, aber bis das mal umgesetzt wurde, gingen Hunderte von Jahren ins Land. Unsere Gewässer sind verseucht, die Böden ausgelaugt, die Luft verpestet, die Tiere sind nur noch schlecht imitierte Klone …” Was, wenn es den Bewohnern des auserwählten Planeten auch so geht?
“Aliens - auf der Suche nach der Menschheit” von Anja Seidl
Alien 8: “Leise mal … Ich höre: Hungersnot!” Alien 7: “Überflutung” Alien 4: “Klimakatastrophe!”
Alien 1: “Wälder abgeholzt!” Alien 3: “Vergiftete Böden!” Alien 7: “Verseuchte Gewässer!” Alien 8: “Der Kontakt ist abgebrochen!” Alien 4: “Lasst und heim nach Luna 5. Die Menschen scheint es nicht mehr zu geben.”
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